Donnerstag, 20. März 2014

Feuervogel Kostüm

 Ein Rückblick auf mein erstes komplett selbst genähtes Fasnachtskleid. Das Kostüm wurde extra für die Luzerner Fasnacht genäht - Der Grossanlass, der mich immer wieder beflügelt und mich zu neuen Basteleien inspiriert !

Da dieses Projekt schon älter ist, wird es hier nicht ganz so intensiv und ausführlich beschrieben.


 Material: 10 diverse Stoffe - zusammen etwa 13 x 1.5 Meter, Ein Fellimitat gefärbt , 5 versch. Borten aus Federn und Fell, Klettverschluss, eine Klickschnalle, Schabracke für die Stoffstabilität und zwei Stoffscheren...eine Grosse fürs zuschneiden und eine kleine fürs verfeinern der Aufnäher.
Dann noch Augen für den Helm, verschiedene Schmucksteine zum ankleben und so komisches Laubimitat.
Für den Grend ( Maske ) und die Flügel kamen dann zusätzlich noch zwei Metallstangen, Flüssiglatex, Fieberglasmatten, Ton und diverse Farben dazu. Und natürlich das Wichtigste : Heissleim! Wobei ich inzwischen von Heissleim für Kostüme abrate. Die Temperaturschwankungen kommen da nicht so gut.

Idee: Die Idee zum Feuervogel entstand aus dem Wunsch, mal etwas schön buntes für die Fasnacht zu basteln. Man sah zu der Zeit gerne etwas viele dunkle Gestalten, die mir zwar gefallen... aber es ist eben doch immer das Selbe. Da ich aber selber eher aus der dunklen Ecke komme, wollte ich nicht ganz weg von meinem geliebten Schwarz. So bin ich dann beim Stoff schmökern auf viele schöne Rot und Gelbtöne gestossen und habe mich dann für den Feuervogel entschieden.

Vom Kopf auf die Strasse: Mein erster Schritt war der Rock. Ich fing mit dem einfachsten Teil des Kleides an, damit ich bis zum schwierigen meine Fingerfertigkeit etwas geübt habe.
Also wurde zum anfangen erst mal ein schlichter schwarzer Rock genäht, der oben mit einem Gummielast ( danke Mami! ) versehen wurde. Am unteren Saum konnten dann Flammen in verschiedenen Gelb - Rot tönen aufgenäht werden und am Schluss kam da auch noch ein Fellbesatz dran.

                                                                                                                                                                                                                Leider hat es den Rock leicht verzogen, da der schwarze Stoff leicht elastisch war. Getragen sah man das aber kaum mehr.                                                                            

Nachdem auch der Fellbesatz angenäht war, ging es ans Oberteil. Als Grundlage nahm ich eine schwarze Jacke, die noch in meinem Schrank hing.

Zuerst bastelte ich mir aus dickerem Papier Schablonen für den Stoff, damit ich mir ein Bild zum fertigen Teil machen konnte.
Als ich dann ungefähr wusste, wie ich das Oberteil haben möchte, bügelte ich die Schabracke auf die verschiedenen Stoffe und schnitt sie aus.








Unten beginnend nähte ich dann abwechselnd das Kunstfell und die Stoffteile an die Jacke. 
            



Für die Schultern und die Brustplatte benutzte ich Moosgummi. Das Material hat sich als ganz praktisch und auch überraschend stabil herausgestellt.
Um das Ganze noch etwas aufzupeppen habe ich zusätzlich noch die Ziersteine aufgeklebt und die Säume mit Zierfell, Borten und Federn aufgehübscht.





Das Nächste Teil waren dann die Flügel. Das Schnittmuster dafür habe ich direkt auf den Stoff gemalt, ausgeschnitten und auf die anderen benötigten Stoffe übertragen. Das Wichtigste dabei war, dass die Flügelspitzen mit der Schabracke stabilisiert wurden. Beim zusammennähen entstand dann automatisch Raum für die Metallstangen, die es mir dann erlauben würden, die Flügel auszubreiten.                                                                                                                                                                                 
Damit noch etwas mehr Farbe ins Spiel kommt, sind die Innenseiten und die Aussenseiten unterschiedlich gefärbt.

Als Tip: Wenn ihr Federborten annäht - NIE mit der Maschine nähen ! Die Federn sind ja an die Borte genäht. Wenn die Nadel der Maschine da durch sticht, verklebt alles und die Nadeln brechen.





                                                                                                                                                                                Die Flügel habe ich dann inklusive der Metallstangen an die Jacke genäht und dann die Schulterteile darüber.
Um auch ohne Grend etwas auf dem Kopf zu haben, habe ich noch fix eine Kaputze genäht und auch einfach an die Jacke genäht.                                                                                          


                                                                               Nach der Jake bastelte ich auf gleiche Art wie die Flügel auch noch einen Schwanz, den ich auf der Rückenseite über den Rock anziehen konnte.       

  
 Kopfsache : Zum Schluss kam dann das Wichtigste an jedem Kostüm. Der Grend - also die Maske.
Zuerst habe ich mir aus Ton den gewünschten Kopf modelliert. Wichtig dabei : Kopfumfang messen, damit die Maske dann nicht zu klein wird! Lieber eine zu grosse, als eine zu kleine Maske.           
      

Auf den Ton trägt man dann abwechselnd Latexpaste und Fieberglasmatte auf. Das ergiebt eine sehr stabile Form, die nicht bricht. Wenn das latex abgetrocknet ist, kann man die Maske abziehen und Tonreste rausklauben.    Das ist sehr umständlich und daher auch nicht gerade meine Empfehlung. Ich werde bei weiteren Projekten auf bessere Bauarten eingehen. :)
Dann gehts auch schon ans bemalen und bekleben der Maske. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.


                                                        









 So.... das war die Kurzfassung zu meinem ersten Kostüm. Inzwischen habe ich einiges dazu gelernt und ich freue mich sehr, euch meine neuen Projekte vorzustellen und vielleicht auch den einen oder anderen von euch zu inspirieren und zu zeigen, dass es gar nicht so schwer ist was tolles zu bauen.